Kurzer Ausschnitt/Erklärung verschiedener Worte:
Die Dosha´s: die drei Lebensenergien:
Vata das Bewegungsprinzip (Bewegung, Nervensystem, Atmung)
Elemente: Luft/Äther
Eigenschaften: leicht, trocken, kühl, beweglich, subtil, klar.
Sitz im Körper: im unteren Bereich des Körpers: Dickdarm, Blase, Niere.
Extremitäten: Arme, Beine, Hände, Füße, Haut, Beckenboden und Knochen. Das Nervensystem und die Ohren.
Vata ist die Energie der Bewegung. Es steuert alle Impulse im Körper: Atmung, Nervenreize, Gedanken, Muskelaktivität. Transport von Sauerstoff aus dem Blut ins Gewebe.
Aufnahme von Nährstoffen und Abgabe von Abfallstoffen (Stuhl, Urin, Schweiß) Menstruation, Ejakulation, Geburtsvorgang, Zellteilung, Herzschlag und Kreislauf, Aufnahme von Sinneseindrücke, Sprechen und Denken.
Menschen mit viel Vata leben nach dem Motto: don't worry → be happy, sind oft kreativ, lebendig, ideenreich, sucht ständig die Abwechslung/Veränderung ohne lange zu bleiben → sie sind auch sensibel und schnell erschöpft.
Im Gleichgewicht: Leichtigkeit, Inspiration, Flexibilität.
Bei Ungleichgewicht: Nervosität, Schlafstörungen, Blähungen, Trockenheit, Ängste.
Pitta ist für die Umwandlungsprozesse zuständig (Verdauung, Stoffwechsel, Intelligenz)
Elemente: Feuer/Wasser
Eigenschaften: heiß, scharf, leicht ölig, durchdringend, klar.
Sitz im Körper: die mittlere Körperregion mit den Organen unterer Magen, Dünndarm, Leber, Gallenblase, Milz, Herz, und Gebärmutter.
Pitta steht für Verdauung, Stoffwechsel, Körpertemperatur und Intelligenz. Pitta reguliert die Körpertemperatur, die Hormonproduktion und das Denkvermögen.
Die Entstehung von Hunger und Durst, die Aufnahme des Lichts durch die Augen (die Sehkraft), die Verarbeitung von Sinneseindrücken im Gehirn wird Pitta zugeschrieben.
Pitta ist diejenige Energie, die Intelligenz, Mut und Zielstrebigkeit hervorbringt.
Menschen mit viel Pitta sind oft zielstrebig, analytisch, leidenschaftlich – mit einem Hang zu Perfektionismus. Sie sind Kämpfernaturen und riskieren gern Konflikte.
Sie sind Geistreich, schlagfertig und überzeugend in der Sprache, kommt ohne Umwege gleich auf den Punkt, sie nehmen kein Blatt vor den Mund.
Im Gleichgewicht: Energie, Fokus, Entschlossenheit
Bei Ungleichgewicht: Reizbarkeit, Entzündungen, Sodbrennen, Hautprobleme, Ungeduld
Kapha steht für Struktur, Stabilität, Immunität
Elemente: Erde + Wasser
Eigenschaften: schwer, stabil, kühl, ölig, langsam, weich
Sitz im Körper: Kapha werden die Organe oberer Magen, Brust Lunge, Kopf, Pankreas (Bauchspeicherdrüse) und Hoden
Kapha sorgt für Struktur, Stabilität und innere Ruhe. Er hält den Körper zusammen schmiert die Gelenke sowie den Darm für ungestörte Bewegungsabläufe. Kapha sorgt für Stabilität des Geistes, für Geduld, für Gedächtnis stärkt die Immunität und emotionale Ruhe.
Menschen mit viel Kapha sind meistens Ruhige, herzliche, warme Menschen, sind gern in harmonischer Gesellschaft und genießen, ein schönes Zuhause und Familie sind ihnen wichtig, sie schaffen stabile finanzielle Verhältnisse und Wohlstand, sind oft Unternehmer oder Geschäftsleute.
Im Gleichgewicht: Gelassenheit, Ausdauer, Fürsorglichkeit
Bei Ungleichgewicht: Antriebslosigkeit, Übergewicht, Schleimbildung, Trägheit
Jeder Mensch trägt alle drei Doshas in sich –
jedoch in unterschiedlicher Ausprägung (Konstitution).
Dhatus: die sieben Gewebeebenen
Die Dhatus sind die sieben Körpergewebe, aus denen wir aufgebaut sind:
- Rasa – Plasma / Nährgewebe
- Rakta – Blut
- Mamsa – Muskeln
- Meda – Fett
- Asthi – Knochen
- Majja – Knochenmark / Nerven
- Shukra – Fortpflanzungsgewebe
Ein gesundes Dhatu-System sorgt für Stärke, Vitalität und ein langes Leben.
Wenn alle Gewebe gut versorgt sind entsteht Ojas (
Ojas = Lebensenergie)
Srotas & Nadis: die feinen Kanäle des Körpers
- Srotas sind die Körperkanäle, die Nährstoffe, Energie und Abfallstoffe transportieren – vergleichbar mit dem Blut- und Lymphsystem.
- Nadis sind feinstoffliche Energiekanäle – besonders bekannt aus dem Yoga – durch die Prana, die Lebensenergie, fließt.
Agni: das Verdauungsfeuer
Im Ayurveda bezeichnet Agni das innere Verdauungsfeuer, das Nahrung verarbeitet, Nährstoffe umwandelt und den Körper von Abfallstoffen befreit. Es ist entscheidend für unsere körperliche Gesundheit, geistige Klarheit und emotionale Ausgeglichenheit.
Ein starkes Agni sorgt für:
- guten Appetit
- regelmäßige Verdauung
- stabile Energie und Wohlbefinden
Ist Agni geschwächt oder gestört, kann es zu Beschwerden wie Blähungen, Trägheit, Unverträglichkeiten oder Ansammlung von
Ama (Stoffwechselrückständen) kommen.
Ayurveda legt großen Wert darauf, Agni zu stärken und im Gleichgewicht zu halten – durch typgerechte Ernährung, warme Speisen, passende Gewürze, regelmäßige Mahlzeiten und unterstützende Anwendungen wie Massagen oder Kräutertherapie.
Ama: unverdaute Rückstände im Körper
Im Ayurveda bezeichnet
Ama unverdaute Stoffwechselrückstände, die entstehen, wenn das Verdauungsfeuer (
Agni) geschwächt ist. Ama sammelt sich im Körper an, belastet Gewebe, verstopft Energiekanäle (
Srotas) und gilt als eine der Hauptursachen für Krankheit.
Typische Anzeichen für Ama sind:
- Trägheit, Blähungen, Zungenbelag
- Unwohlsein nach dem Essen
- Müdigkeit, trotz ausreichendem Schlaf
Ayurveda zielt darauf ab,
Ama zu vermeiden oder auszuleiten – durch passende Ernährung, Lebensrhythmus, Gewürze, Reinigungskuren und aktivierende Anwendungen.
Malas: Die Ausscheidungen des Körpers
Im Ayurveda spielen nicht nur Aufbau und Versorgung des Körpers eine zentrale Rolle, sondern auch die Ausscheidung von allem, was der Organismus nicht mehr benötigt. Diese Ausscheidungsprodukte werden Malas genannt.
Malas sind die natürlichen Abfallstoffe des Körpers – sie entstehen fortlaufend im Stoffwechsel und müssen regelmäßig und ungestört ausgeschieden werden, um Gesundheit und innere Balance zu erhalten.
Die drei Haupt-Malas sind:
- Purisha – der Stuhl
- Mutra – der Urin
- Sveda – der Schweiß
Darüber hinaus gibt es noch sogenannte „Neben-Malas“, die aus den Geweben entstehen, wie z.B. Nasensekret, Ohrenschmalz oder Tränen.
Warum sind Malas so wichtig?
Im ayurvedischen Verständnis ist Gesundheit nur dann möglich, wenn die Malas:
- regelmäßig,
- vollständig und
- ohne Störungen ausgeschieden werden.
Stauungen, Verstopfung, übermäßiges Schwitzen oder auch ausbleibender Schweiß, Trägheit der Harnblase oder unregelmäßiger Stuhlgang gelten als Zeichen von Unausgewogenheit im Stoffwechsel und möglichen Dosha-Störungen – insbesondere bei gestörtem Vata oder Pitta.
Ein gesunder Ausscheidungsprozess ist somit ebenso wichtig wie die Aufnahme von Nahrung und Energie. Er unterstützt die Reinigung, fördert das Wohlbefinden und entlastet alle Gewebeebenen (
Dhatus), Srotas und Organe.